Premiere stellt Verschlüsselung auf NDS um

Premiere fährt künftig „eine Doppelstrategie im Kampf gegen kriminelle Hacker“, so der Pay-TV-Sender in einer Mitteilung. Ab dem 2. Quartal 2008 wird neben einer neuen Version von Nagravision auch die Verschlüsselungstechnologie NDS Videoguard für die Ausstrahlung über Satellit eingeführt. Bis 2012 will der Abo-Sender seine Satellitenkunden und Haushalte, die ihr Programm von kleineren, privaten Kabelnetzbetreibern der Netzebene 4 empfangen, auf das neue Verschlüsselungssystem umstellen. Kunden der großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland, Kabel BW und Unitymedia sind von der aktuellen Änderung des Verschlüsselungssystems nicht betroffen. Auch für Abonnenten, die Premiere Fußball Bundesliga über arenaSat empfangen, ändert sich nichts.

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NDS Videoguard ist das Verschlüsselungssystem der NDS Group, einer Tochtergesellschaft der News Corporation. Der Vertrag mit der NDS Group hat eine Laufzeit von 10 Jahren. Unerfreulich ist die Umstellung nicht nur für Hacker, sondern auch für den normalen Pay-TV-Kunden, da es für NDS keine passenden CAMs (Conditional Access Modules) gibt, wodurch der Einsatz von Receivern mit CI-Slot (Common Interface) unmöglich wird, die nicht von Premiere zertifiziert wurden. Auch PC-Empfangslösungen blieben damit außen vor. c’t beschäftigte sich im Artikel „Schlüsselerlebnisse“ (c’t 8/08, Seite 86) jüngst mit dieser Problematik.

Ein Receivertausch ist nicht notwendig, alle Receiver mit der Kennzeichnung „Geeignet für Premiere“ funktionieren auch weiterhin. Die aktuell bei den Premiere-Sat-Kunden vorhandenen Empfänger will das Unternehmen vielmehr per Firmware-Update auf NDS umstellen. Premiere spielt dazu die neue NDS-Verschlüsselungssoftware via Satellit auf die Receiver. Nach dem Update erhält der Abonnent eine Meldung seines Receivers mit der Telefonnummer, unter der er sich direkt bei Premiere meldet und eine neue Smartcard bestellt. Gleichzeitig werden diese Kunden bis zum Eintreffen der neuen Smartcard für ihre Premiere-Programme freigeschaltet. Künftig sollen zudem nur noch Premiere-zertifizierte Receiver auf den Markt kommen, die die NDS-Entschlüsselung ab Werk beherrschen.

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Premiere kann auf diese Weise aber nach eigener Einschätzung nicht alle Receiver umstellen. Nach Angaben eines Pressesprechers des Senders geht man derzeit davon aus, dass sich 50 Prozent der Geräte nicht NDS-tauglich machen lassen. Hierzu zählt auch die immer noch weit verbreitete D-Box2. Premiere setzt daher auf Symulcrypt: Parallel zu NDS kommt eine neue, verbesserte Nagravision-Verschlüsselung zum Einsatz. Der Vertrag mit dem Schweizer Softwarehaus Kudelski über Nagravision läuft bis 2012 und kann verlängert werden.

Hans Seger, Vorstand Programm und Technik der Premiere AG, äußert sich in der Pressemitteilung zufrieden mit dem Plan: „Ein sicheres Verschlüsselungssystem ist die wichtigste Voraussetzung für das Geschäftsmodell Abo-Fernsehen. Mit der Entscheidung, zunächst auf zwei Anbieter zu setzen, haben wir im Kampf gegen die Hacker-Mafia auch langfristig die besseren Karten. Jeder, der sich in der Vergangenheit einen gehackten Receiver gekauft hat, wird bald merken, dass er dieses Geld zum Fenster rausgeworfen hat und dass es besser ist, legal ein Premiere Abo zu erwerben.“

Quelle: heise.de

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