Premiere schaltet alte Nagra-Verschlüsselung am 30. Oktober ab
Der Pay-TV-Anbieter Premiere schließt am Ende des Monats die Umstellung auf die beiden – derzeit sicheren – Verschlüsselungssysteme NDS-Mediaguard und Nagravision ab.
Nach DIGITAL FERNSEHEN vorliegenden Informationen schaltet der Pay-TV-Anbieter Premiere am 30. Oktober die vor drei Jahren geknackte und daher unsichere Nagra-Verschlüsselung über Satellit ab. Ab diesem Zeitpunkt verschlüsselt der Abo-Sender sein Programmangebot nur noch in NDS-Videoguard und der neuesten, sicheren Version von Nagravision. Für die Kunden von Kabel Deutschland, dort läuft der Kartentausch gerade, wird die Abschaltung wenige Tage später erfolgen.
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Bereits ab dem 17. Oktober wird das verschlüsselte Programmangebot für Kunden, die ihren Receiver erst jetzt über Softwareaktualisierung auf NDS-Videoguard umstellen, nicht mehr freigeschaltet, wie dies bisher der Fall war. Bis zum Eintreffen der neuen Karte bleibt der Bildschirm bei diesen Kunden also dunkel. Zudem wird eine Boxenfreischaltung ab dem 17. Oktober nicht mehr möglich sein.
Am 20. Oktober 2008 wird das alte Premiere Star Signal abgeschaltet. Diese Maßnahme besitzt offenbar Testcharakter: Das Unternehmen möchte den technischen Prozess der Abschaltung der alten Verschlüsselung mit einem kleineren Abonnentenkreis testen, bevor es am 30. Oktober zur Komplettabschaltung des unsicheren Nagra-Signals für alle Premiere-Abonnenten kommt. Dafür bietet sich Premiere Star an. Bei dem „Testlauf“ sollen mögliche Fehlerquellen erkannt und behoben werden, so dass zehn Tage später alles reibungslos über die Bühne geht.
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Nach Angaben von Premiere werden ab diesem Tag die Programme des Abo-TV-Anbieters nur noch von den Abonnenten zu empfangen sein. Mit der Abschaltung der restlichen unsicheren Nagra-Verschlüsselungs-Signale soll das Premiere-Angebot wieder sicher sein. Das Unternehmen schützt auf diese Weise seine Inhalte und sperrt die – seit dem Hack der alten Nagra-Verschlüsselung – steigende Zahl von Schwarzsehern aus.
Beim letzten Kartentausch vergingen zwei Jahre, bis Hacker die Verschlüsselung der Nagravisions-Software geknackt hatten. Ungeklärt bliebt bis heute die Frage, ob Konkurrenten des Schweizer Verschlüsselungsanbieters André Kudelski, der das Verschlüsselungssystem Nagravision entwickelt hat und vertreibt, einen Anteil an dem Hack hatten.
In einem Prozess, den Kudelski gegen die NDS-Gruppe (DIGITALFERNSEHEN berichtete) in den USA anstrengte, wurde die NDS-Gruppe wegen Verstößen gegen US-Bundes und Staatsgesetze, die Piraterie verbieten, schuldig gesprochen.
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Die Kläger, EchoStar und NagraStar, hatten geltend gemacht, dass NDS ihr Satellitenverschlüsselungssystem für Fernsehübertragungen gehackt hat.
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